Hallo Dämpfer, hallo Gabel!
Hallo Dämpfer, hallo Gabel!
Wer seine Federelemente zum Service hatte, fiebert meist aufs Wiedersehen hin. Im besten Falle holst Du Sie bei Deinem lokalen Suspension Center ab, hier können wir Dir alle Fragen direkt beantworten:
Was war genau kaputt? Wie stelle ich nochmal den SAG ein? Wann sollte ich zum nächsten Service kommen? Ist es normal, dass…?
Trudeln Gabel und Dämpfer mit der Post ein, entstehen die Fragen oft beim Auspacken. Hier haben wir mal ein paar Nachfragen zusammengestellt, vielleicht findest Du ja auch Dein Anliegen wieder – viele Nachfragen sind modellspezifisch, wir beschränken uns mal beispielhaft auf ein paar. Ansonsten, nicht zögern: Einfach gerne bei uns melden!
Frisch gewartete Fox 36 Performance Elite mit Dämpferklinik-Service-Sticker und UV-beständigem SAG-Ring
1. Ölspuren am Dämpfer? Versteller, Zusatz-luftkammer und Co.
Bei einem Service werden Federgabeln, Dämpfer und Vario-Stützen frisch geschmiert und mit Ölen und Fetten versorgt.
Natürlich wird Dein Federelement nach der Montage auch gereinigt. Trotzdem gibt es ein paar klassische Stellen, an denen noch ein bisschen Fett nachdrückt und dann ein kleiner Film zu sehen ist.
Kontraproduktiv wäre es, diese Stellen klinisch zu reinigen – Fett schützt vor Wasser und Schmutz.
Einfach mit einem Lappen abwischen – fertig. Auch, wenn es eine Zusatz-Luftkammer gibt, wie zum Beispiel die Debon Air Luftkammer von Rockshox, die Fox Float EVOL-Luftkammer oder Cane Creek‘s DB Air [IL].
Traditionell wird man z.B. an den Verstellern der Fox Float-Serie Schmierfett finden – Achtung: hier jetzt für’s Foto extra viel 😉
Die Zusatzluftkammer wir mit Dichtungen gegen die innere Luftkammer montiert. Diese Dichtungen werden bei der Montage gefettet.
Nach Montage und Druckbeaufschlagung und bei Wärme drückt noch etwas Fett nach außen, man sieht einen leichten Film.
2. Rockshox-Federgabeln: Öl am Reboundversteller
Am Ende eines Services gibt der Techniker Schmieröl in Deine Rockshox- Federgabel. Dieses Schmieröl gelangt natürlich auch auf und in die innenliegende Kolbenstange. Danach wird die Reboundschraube (mit Bohrung für den Versteller) eingesetzt und angezogen. Durch diese Bohrung kann nun das überschüssige Schmieröl nachkommen. Hierbei handelt es sich aber nur um das Öl, das sich in der Bohrung der Kolbenstange befindet – das Schmieröl im Casting bleibt natürlich drin.
Wenn Du also nach dem Service Deinen Reboundversteller abziehst und etwas Öl daran findest – keine Sorge! Das ist kein Hinweis auf einen Defekt, sondern es handelt sich lediglich um Montagerückstände.
Der Techniker füllt das Schmieröl ins Casting. Ein paar Tropfen sammeln sich aber auch in der Öffnung der Kolbenstange, in die später die Bodenschraube montiert wird.*
Bodenschraube mit Durchgangsbohrung (für den Reboundversteller) wird montiert
Rückstände von Schmieröl befinden sich in der Bohrung der Schraube und sind am Versteller zu sehen – für‘s Foto übertrieben dargestellt 😉
Sollte hier aus der Bohrung der Schraube konstant und in größeren Mengen Öl austreten, also die Schraube stets ölig sein, ist vermutlich die Zugstufe defekt und muss getauscht werden.
*Wer’s genau wissen will: Auf dem Foto ist der Sichtbarkeit halber die Kolbenstange schon im Casting fest, in der Realität ist diese Verbindung noch offen und das Schmieröl kann seitlich vorbei ins Casting.
3. Dämpfer ist verdreht, passt nicht ins Bike
Der Service-Techniker stellt die Position der Dämpferaugen regulär wieder so ein, wie Dein Federbein ankam. Dennoch kann es sein, dass die Stellung der Dämpferaugen zueinander nicht 100% gegeben ist – meist stehen sie parallel.
Beim Einbau des Dämpfers müssen dann die Augen noch etwas ausgerichtet werden. Wenn Druck auf der Luftkammer ist, lässt sich der Dämpfer nicht in der Hand verdrehen.
Und Achtung: Ausgleichsbehälter und Luftventil dürfen beim Einfedern nicht kollidieren!
Luftdruck ablassen, Dämpfer mit Schonbacken einspannen oder in die Hand nehmen, Body auf die gewünschte Position drehen
4. Luftventil umpositionieren
Ausrichten der äußeren Luftkammer (mit Luftventil) eines Cane Creeke Double Barrel Air – die Luft wird vorher abgelassen.
Die Position des Luftventils sollte immer so gewählt sein, dass es beim Einfedern auf keinen Fall am Ausgleichsbehälter anstößt und auch nicht dem Rahmen in die Quere kommt.
Möchtest Du die Position ändern, kannst Du einfach die äußere Lufthülse verdrehen. Druck ablassen, Dämpfer mit Schonbacken einspannen und äußere Luftkammer durch Drehen auf die gewünschte Position bringen.
Ausnahme: Beim Rockshox Vivid Air ist die Postion des Luftventils im Verhältnis zum Reboundversteller/Dämpferauge fest. Diese Position ist durch die Ziffern auf der Luftkammer definiert und wird bei der Montage der Luftkammer festgelegt.
5. Schmierölfilm an der Gabel
Optimalerweise gibt es auf den Standrohren Deiner Gabel einen kaum sichtbaren Schmierölfilm – das ist so gewollt. Dieser verliert sich mit der Zeit und die Gabel läuft trocken, das sollen die Schaumstoffringe ein bisschen ausgleichen.
Lange Rede kurzer Sinn: Bekommst Du Deine Gabel nach dem Service wieder, ist sie vermutlich zum ersten Mal seit langem frisch geschmiert.
Dabei gibt es meist am Anfang einen kleinen Ölfilm, der bei der ersten Ausfahrt in Form von Ringen sichtbar werden kann. Diesen einfach mit einem Lappen abwischen.
Okay, erwischt: Diesen stattlichen Ölring haben wir natürlich fürs Foto gestellt… Abwischen und weiterfahren!
Der Effekt wird sich bald einstellen. Bei den Federgabeln von BOS Engineering, z.B. BOS Deville oder BOS Idylle kann der anfängliche Ölaustritt stark sein, da hier konstruktionsbedingt bei der Montage Dämpfungsöl im Abstreifer (zwischen den beiden Abstreifrichtungen!) eingeschlossen wird, das sich dann nach und nach herausarbeitet.
Auch hier gilt: Fahren und Reinigen beseitigt das Problem schnell. Es kann natürlich immer auch sein, dass ein Abstreifer mal einen Produktionsfehler hat und Öl austritt, das ist aber eher selten.
